Pressenotiz

Kunst im Stadtteilcafé- Fischbacherberg

Arbeiten in Acryl und Mischtechniken

von Monika Ehmke, Angelika Scholz und Manfred Leikam

vom 13.10. - 24.11.2002
Drei Künstler, die sich erstmalig im Stadtteilcafé der Öffentlichkeit vorstellen.

Monika Ehmke
Kreativität in jeder Form ist für mich Ausdruck von Lebendigkeit und Lebensfreude. Über Töpfern und Batiken führte mich der Weg zum Malen.
Seit mehreren Jahren befasse ich mich intensiv mit der Malerei und belegte Aquarellkurse bei Frau Steffen und Frau Borski, VHS Siegen. In der Sommerakademie Hohenbusch in Erkelenz faszinierte mich der Umgang mit Acrylfarben und die Möglichkeit der Mischtechnik. Meine Kenntnisse auf diesem Gebiet erweitere ich ständig in Kursen bei Herrn Thibaut. Weitere Wege der Gestaltungsmöglichkeiten in Form von Mischtechniken und Collagen eröffneten sich mir durch die Künstlerin Martina Otto aus Amsterdam, in der Gustav-Heinemann Bildungsstätte in Malente. Ich experimentiere gerne mit Farben, sowohl in naturalistischer als auch freierer Malweise.
Malen löst vieles in mir aus, führt mich hin zu meinen Gefühlen, zeigt mir Grenzen und auch wieder neue Möglichkeiten auf. Es erzeugt Spannung zu Beginn, Freude wenn es gelungen und Frust wenn es vermurkst ist. Doch wie sagt Hermann Hesse "Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne".

Angelika Scholz
Schon als kleines Kind wurde die Liebe zur Malerei durch die Arbeiten des Großvaters, dem Porträtmaler und Hochschullehrer Bernd Bauschke, geweckt. Erste eigene Werke entstanden schon während meiner Schulzeit und während meiner Ausbildung zur Schaufenstergestalterin. Durch Malstudien bei Theo Meier-Lippe, Silke Krah und Günter Thibaut entwickelte ich meinen heutigen freien, bis hin zum informellen Malstil.
Malen ist für mich, Ausdruck meiner Seele mit ihren starken Empfindungen. Es bietet mir die Möglichkeit, daß was ich sehe und fühle, auf Leinwand, Holz oder Papier darzustellen. Ich werde oft inspiriert durch meine Reisen nach Brasilien, wo die Lebensfreude und die Farbigkeit mich immer wieder faszinieren.

Manfred Leikam
Geboren wurde ich 1939, in Brieg/Schlesien, im heutigen Polen. Meine Jugend verbrachte ich in Norddeutschland. Beruflich verschlug es mich dann ins Siegerland, wo ich zehn Jahre lang im Erzbergbau Untertage gearbeitet habe. Anschließend besuchte ich 4 Jahre die Bergschule in Siegen. Als Bauingenieur war ich weiter tätig in der Bauabteilung der Gemeinde Hitzacker/Elbe, wo ich auch für den Bereich "Kunst am Bau" zuständig war, insbesondere für die künstlerische Gestaltung des Kurhauses.
Als Ruheständler hat es mich wieder ins Siegerland verschlagen, und heute ist der Umgang mit Farben für mich die schönste Ergänzung zum Leben. Begonnen habe ich mit Aquarellmalerei, dann mit Acryl- und Mischtechnik die Betrachtungsweise weiterentwickelt.
Nach mehreren Malkursen bei Günter Thibaut ist dies meine zweite Ausstellung für die Öffentlichkeit, um meine Farbkombinationen und Farbspiele vorzustellen.
Meine Malerei ist ein Ausdruck von Farben, Formen und Linien, die der jeweiligen Stimmung unterworfen ist.

Eröffnungsrede
13. Oktober 2002

Sehr geehrte Damen und Herren, ich habe die ehrenvolle Aufgabe Sie im Namen der drei hier ausstellenden Künstler zu begrüßen. Ganz besonders begrüße ich Frau Piorkowski vom Stadteilcafé, die diese Ausstellung hier ermöglicht; Frau Kurbanli, die heute für die musikalische Umrahmung sorgt, den Maler Günther Thiebaut, der sowohl Lehrer als auch Mentor der drei Künstler ist, sowie die Berichterstatter der Medien.
Das Betrachten von Bildern kann und soll in vieler Hinsicht nur vom subjektiven Empfinden geleitet werden, ohne inhaltliche, zeitliche oder begriffliche Überfrachtungen, die Geist und Phantasie einengen könnten. 1943 schrieb Willi Baumeister in seinem Buch "Das Unbekannte in der Kunst": "Die Formensouveränität ist derart neutral und rein, daß sie keine Festlegung enthält, sondern daß von ihr aus "alles möglich" ist. Die Überlegenheit drückt sich selbst aus."
Die eigenen Gefühle und Empfindungswerte sind also wesentliche Grundlage für die Auseinandersetzung mit dem Bild, die auch mich zu folgenden Deutungen geleitet haben.
Die hier gezeigten Arbeiten ermöglichen in ihrem individuellen künstlerischen Ausdruck von Farbe und Form, von Gegenständlichkeit und Abstraktion einen großen Freiraum der Betrachtung.
Vor allem die als "informelle Kunst" verstandenen Bilder weisen in ihrer Unbestimmtheit, im fließen der Farben über den Bildrahmen hinaus. Es gibt keine Begrenzung und nur wenige Haltpunkte für das Auge um die Farbschichten zu durchdringen. Die Farbe ist wesentlicher Ausdrucksträger, sie dominiert die offene Form.
Die "Figurationen" stehen nach meinem Empfinden nicht im Gegensatz zu diesen offenen Bildformen sondern setzen trotz oder gerade wegen ihrer Gegenständlichkeit die spannende Unbestimmtheit im Ausdruck fort.
Die 3 Ausstellenden, Monika Ehmke, Angelika Scholz und Manfred Leikam sind im weitesten Sinne als neue Künstler zu bezeichnen. Neu, da ihre Werke erst seit einiger Zeit in der Öffentlichkeit gezeigt werden. Die Kunstszene hatte bisher kaum eine Chance diese Künstler zu verbiegen und anzupassen und so sind ihre Werke in jeder Hinsicht autark und ehrlich.
Monika Ehmke befaßt sich seit einigen Jahren mit der Malerei und hat ihr Talent zum Malen in verschiedenen Aquarell- und Acrylkursen ausgebaut. Sie experimentiert gerne mit Farben, sowohl in naturalistischer, als auch in freier, rein experimenteller Malweise.
Angelika Scholz, (nebenbei bemerkt: meine Frau), unternahm bereits als kleines Kind, angeregt durch die Werke ihres Großvaters, dem Porträtmaler und Hochschullehrer, Bernhard Bauschke, die ersten Ausflüge in die Welt des Gestaltens mit Formen und Farben.
Die ihr in die Wiege gelegten Fähigkeiten hat Sie stets weiterentwickelt und ist zu einer dynamischen, farbintensiven Bildgestaltung gelangt. Inspiriert und beeinflußt werden ihre Werke durch unsere Reisen durch Brasilien, ein Land in dem sie das farbenfrohe Leben immer wieder fasziniert.
Manfred Leikam war zwar immer der Kunst zugetan, kam aber während seiner aktiven beruflichen Laufbahn als Bauingenieur, vor allem mit der "Kunst am Bau" in Berührung. Erst als Ruheständler fand er die notwendige Muße sich der Malerei zu widmen und eigene Werke zu erschaffen. Da er beruflich zeitweise Untertage tätig war, hat sich nicht zuletzt durch diese Erfahrungen seine besondere Liebe zu Farben und Licht entwickelt.
Die Unterschiedlichkeit der hier gezeigten Arbeiten, im Farb- und Formempfinden aber auch in ihrer inhaltlichen, emotionalen und assoziativen Auseinandersetzung ist offensichtlich.
Eine Ausstellung wie diese ist natürlich keine umfassende Retro-spektive der bisherigen Werke, sondern nur ein kleiner Ausschnitt des derzeitigen Schaffens. Alle drei Künstler haben noch so viel mehr an interessanten Werken zu bieten. Die vorgestellten Bilder werden Sie hoffentlich anregen den Freiraum zur subjektiven Betrachtung zu suchen und sich auf die spannende Begegnung mit den Künstlern, ihren Werken und der Vielschichtigkeit in Ausdruck und Form einzulassen.
Genug der Worte, vielen Dank für Ihre Geduld. Hiermit eröffne ich nun die Ausstellung!

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