Stereo-Tonbandmaschine
REVOX G36

Anfang der 60er Jahre wurde das Modell Revox F36 komplett überarbeitet. So entstand das Tonbandgerät Revox G36. Dieses hochwertige Röhrentonbandgerät konnte nun mit 26,5 cm Spulen benutzt werden, hatte zwei VU-Meter für die Tonaussteuerung und für den Bandantrieb einen Synchronmotor, der für einen sehr gleichmäßigen Bandtransport sorgte. Die ersten Modelle des G36 hatten auf der rechten Seite des Bandkanals einen "Bandfühlhebel" der die Maschine am Bandende auf Stop schaltete. Spätere Modelle des G36 Tonbandgerätes hatten dann auch schon einen photoelektrischen Bandendabschalter, ähnlich denen, die später in die A77, B77 und PR99 eingebaut wurden.
Das G36 war ein sehr erfolgreiches Modell, es wurde von Anfang 1963 bis Anfang 1967 hergestellt.

Technischer Steckbrief

Dreimotorengerät, ausgerüstet mit Pabst-Aussenläufermotoren.
Polumschaltbarer Synchron-Capstanmotor für 19,05 und 9,5 cm/sec.
Schlupffrei über einen mechanischen Filter angetriebene Capstanwelle.

Ein Bandzugumschalter gestattet die Verwendung beliebiger Spulen bis zu einem Maximaldurchmesser von 26,5cm. Die Spulenhalter besitzen eine Verriegelung und das Gerät kann horizontal oder vertikal betrieben werden.

3 Ringkernköpfe mit jeweils zwei Systemen in 2- und 4-Spur-Technik. Je zwei getrennte Aufnahme- und Wiedergabeverstärker. Kathodenfolgerausgänge.

6 Watt Kontrollverstärker mit Vor-Hinterband-Schalter. Aussteuerungskontrolle mit zwei VU-Metern nach ASA Vorschrift.

Eingangsverstärker bei Monobetrieb als Mischpult geschaltet.

Trickaufnahmen wie Duoplay, Multiplay und Echo ohne Zusatzgeräte.

Technische Daten

Bemerkung: Die Technische Daten aus den unterschiedlichsten Quellen waren teilweise nicht übereinstimmend. Das Revox G63 wurde in den Versionen MK I bis MK III gebaut, das innerhalb der G36-Serie Unterschiede aufweist.

Antrieb

3 Motoren

Bandgeschwindigkeiten

9,5 cm/Sek und 19 cm/Sek.

Gleichlaufschwankungen

< 0,3%

Frequenzgang

Bei 9,5cm/s: 40 Hz - 12 kHz, +2/-3 dB

 

Bei 19cm/s: 40 Hz - 15 kHz, +2/-3 dB
Anderen Angaben zufolge:
Bei 19cm/s: 40 Hz - 18 kHz, +2/-3 dB

Fremdspannungsabstand

Besser als 55 dB bei 2-Spur
Besser als 52 dB bei 4-Spur

Geräuschspannungsabstand (bewertet)

55 dB bei 2-Spur, 19cm/s
53 dB bei 2 Spur, 9,5cm/s
52 dB bei 4-Spur, 19cm/s
50 dB bei 4 Spur, 9,5cm/s

Entzerrung

CCIR (DIN 45513)
140µs bei 9,5cm/sec;
70 µs bei 19cm/sec

Tonköpfe

Je 1x Löschkopf, Aufnahme, Wiedergabe

Oszillator

70 kHz, Gegenkontakt

Eingänge

Mikrofon (3 mV an 1 MOhm)
Radio/Phono (50mV an 1MOhm), mischbar
Diode (3 - 50mV an 47 kOhm))

Umspulgeschwindigkeit

ca. 80 Sekunden für eine 27,5cm Spule mit ca. 730m Bandmaterial

Bestückung

12 Röhren
4 x ECC 81, 1 x ECC 82, 5 x ECC 83, 2 x ECL 88,
3 Siliziumdioden, 3 Selengleichrichter

Netzspannung

110, 125, 145, 220 und 240 V, 50Hz
60 Hz Ausführung für USA verfügbar

Leistungsaufnahmen

ca. 120 Watt

Ausführungen

2-Spur STEREO oder 4-Spur STEREO

Kofferabmessungen

480mm X 340mm X 300mm

Gewicht:

Ca. 20 kg

Farbe

grau


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Revox G36 Fotogalerie

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Revox G36 Details

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Revox G36 für den Studiobetrieb

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Zubehör für die Revox G36 Tonbandmaschine

 

 

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Revox G36 Spezialversion ???


 

 

Technischer Steckbrief

Das Gerät ist eine Weiterentwicklung innerhalb der Bauserie 36, die seit 1956 mit nur geringfügigen Änderungen hergestellt wird.

MECHANISCHER AUFBAU

3-Motorengerät, ausgerüstet mit Pabst-Außenläufermotoren. Polumschaltbarer Synchron-Capstanmotor für 19,01 und 9,5 cm/sec. Der Capstanmotor treibt die Capstanwelle (Tonrolle) schlupffrei über ein mechanisches Tiefpassfilter.

Der Motor mit dem gesamten Capstanaggregat, die Andruckmechanik und der Kopfträger mit den Bandführungselementen befinden sich auf einem gemeinsamen Gußblock, um eine unbedingte Parallelführung des Bandes zu gewährleisten.

Die Stillstandsbremsung des Bandes erfolgt mit richtungsabhängig wirkenden Stahlbandbremsen, die im Betrieb mit einem Bremslüftmagnet von ihren Bremstrommeln abgehoben werden.

Bei allen Lauffunktionen wird der Bandzug durch abnutzungsfreie Gegenspannungsbremsung sichergestellt. Durch zusätzliche Wickelabhängige Reibungsbremsung des Bandes wird ein ausreichend konstanter Bandzug über den Wickeldurchmesser gewährleistet.

Ein Bandzugumschalter gestattet die Verwendung beliebiger Bandspulen bis zu einem Maximaldurchmesser von 26,5 cm (10,5").

Alle Betriebsfunktionen sind drucktastengesteuert.

Ein auf den Bandzug wirkender Endabschalter betätigt über einen Auslösemagnet den Drucktastenschalter.3 Ringkernköpfe (getrennter Aufnahme- und Wiedergabekopf) mit jeweils 2 Systemen in 2- oder 4-Spurtechnik. Ferrit-Löschkopf. Die Konstruktion dieser Köpfe, sowie deren präzise Justiervorrichtung wurde von Studiogeräten des gleichen Herstellers übernommen.

2 getrennte Baueinheiten: Laufwerk und Elektronikchassis, auf dem auch das Stromversorgungsteil untergebracht ist.
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ELEKTRISCHE AUSRÜSTUNG

Je 2 getrennte Aufnahme- und Wiedergabeverstärker. Letztere besitzen niederohmige Kathodenfolgeausgänge.

2 regelbare Vorverstärker mit je 3 Eingängen mit unterschiedlicher Empfindlichkeit. Bei Stereoaufnahmen sind diese Vorverstärker den beiden Kanälen zugeordnet. Bei Monoaufnahmen finden sie als Mischverstärker für einen Kanal Verwendung.

Aussteuerungskontrolle getrennt für beide Kanäle mit zwei geeichten VU Metern. Diese Instrumente entsprechen den Vorschriften der ASA.

Gegentaktlöschgenerator mit 70 kHz Löschfrequenz.

Eingebauter 6-Watt-Kontrollverstärker mit Gegentaktstufe und 21cm Ø Rundlautsprecher, sowie Vor-Hinter-Band-Schalter.

Alle brummempfindlichen Stufen sind gleichstromgeheizt.

Die Aus- und Eingänge besitzen international verwendete Chinch-Buchsen.

Es entspricht den Prinzipien des Hauses STUDER, dem Kunden - auch auf dem Sektor der Unterhaltungselektronik - Geräte anzubieten, die möglichst unbeeinflußt von kurzlebigen Modeströmungen absolut dem Entwicklungsstand der Technik entsprechen.

Unter diesem Aspekt sind die Konstruktionsänderungen am bekannten Tonbandgerät F36 zu verstehen, die zur Produktion des Folgetyps REVOX G36 geführt haben.

Da die grundsätzlichen Konstruktionsmerkmale der Bauserie 36 - übrigens seit 1956 - auch bei diesem Modell nicht geändert zu werden brauchten, sollen hier nur die Verbesserungen am neuen Typ erörtert werden. Im übrigen wird auf frühere Veröffentlichungen verwiesen (1) (2), in denen die Konstruktion eingehend beschrieben ist. Besonders der auch dort erörterte Elektronikteil des REVOX F36 ist so ausgereift, daß er durch Änderungen nicht verbessert werden kann. Er wurde bis auf die Aussteuerungsanzeige beim REVOX G36 beibehalten.

Äußerlich präsentiert sich das REVOX G36 in einer gefälligen Form mit anthrazitgrauer Frontplatte. Die auffälligste Änderung besteht darin, daß bei diesem Gerät der immer wiederkehrenden Forderung aus Kundenkreisen entsprochen wurde und die Aussteuerungsanzeige mit einem Magischen Band durch VU Meter ersetzt worden ist.

Man mag geteilter Meinung sein, welcher Anzeigevorrichtung bei einem Amateur-Tonbandgerät der Vorzug zu geben ist. Der trägheitslosen exakten Spitzenwertanzeige, wie sie im Magischen Band in Verbindung mit einem entsprechend dimensionierten Anzeigeverstärker im Modell F36 mit tragbarem Aufwand verwirklicht werden konnte, oder einer VU (Volume Unit) Messung, d.h. nach Definition: "die Messung der dynamischen Größe komplexer hörfrequenter elektrischer Wellen, wie sie in Sprache und Musik vorkommen". Es steht jedenfalls fest, daß eine Messung dieser komplexen Größe für die Amateuranzeige nur dann einen Sinn hat, wenn sie eindeutig und reproduzierbar ist.

Anders ausgedrückt: Mit dem Einbau eines beliebigen Wechselstrom-Messinstrumentes, das auf seiner Skala die Bezeichnung VU trägt, ist nichts getan; erst die Verwendung eines geeichten Messwerks, das die von ASA festgelegten Eigenschaften besitzt, macht die VU-Messung sinnvoll.

Natürlich entsprechen die beiden VU Meter (eines für jeden Stereo-Kanal) des neuen REVOX G36 dem Standard Volume Indikator der ASA; in einem Frequenzbereich von 35 bis 10.000 Hz beträgt die Ein- und Ausschwingzeit 0,3 sec. ± 10% und das Überschwingen liegt zwischen 1 und 1,5%. Über weitere Eigenschaften des genormten VU Meter siehe (3).

Während bisher Bandspulen bis 25cm Durchmesser verwendet werden konnten, gestattet das neue Modell darüber hinaus noch die Anwendung von NARTB Spulen mit einem Außendurchmesser von 26,5cm. Bezieht man dieses Maß auf das kleinste vorkommende, d.h. auf den Innendurchmesser einer 18cm Spule, so erhält man ein Durchmesserverhältnis von 1 : 4,5. Dieser große Bereich erfordert, wie auch bei Studiogeräten, trotz durchmesserabhängiger Bandzugregelung einen Schalter, mit dem der Bandzug dem verwendeten Spulentyp anzupassen ist.

Natürlich vergrößert jedes zusätzliche Bedienungselement besonders bei wenig geübten Amateuren die Gefahr einer Fehlbedienung. Der Bedienungsknopf für den Bandzugschalter wurde hier jedoch so gestaltet, daß diese Gefahr auf ein Minimum reduziert ist. Er befindet sich zwischen den beiden Bandspulen, und wenn er in die Stellung "kleine Spule" geschaltet ist, läßt sich keine große Spule auf den Wickelteller auflegen.

Obwohl das REVOX ursprünglich als Amateurgerät konzipiert war, wird es in immer größerem Umfang - besonders in Übersee - von Radiostationen verwendet. Um die von diesen Anwendern gestellte Forderung nach senkrechtem Gestelleinbau des Gerätes zu erfüllen, wurden die Motorlager des Revox G36 so geändert, daß es in jeder beliebigen Position bis zu einem Winkel von 90° zur Horizontalen betriebssicher arbeitet.

Voraussetzung für diese Betriebsart war allerdings die Neukonstruktion der Spulenhalterung. Man verzichtet hier auf die bekannten Spulenhaltknöpfe aus Plastik, die leicht verloren gehen können, und verwendet eine Spulenverriegelung, die sich in den Studiogeräten der Firma STUDER seit Jahren bewährt hat.

Die neue Spulenhalterung hat einen weiteren Vorteil. Mittels der entsprechenden Adapter können freitragende Bandwickel mit Kernen der amerikanischen oder deutschen Rundfunknormen verwendet werden. Um die dafür notwendigen festen Bandwickel zu erzielen, mußte für das Umspulen der Bandzug vergrößert werden, was eine für den praktischen Betrieb unbedeutende Erhöhung der Umspulzeit zu Folge hat.

Die bedeutendste Verbesserung gegenüber den früheren REVOX-Modellen stellt jedoch der Einsatz des Asynchronen Capstanmotors durch einen Hysterese-Synchronmotor dar. Dadurch konnte eine Konstanz der Bandgeschwindigkeit mit nur ± 0,2% Abweichung bei Verwendung einer großen Spule (25 oder 26,5 cm Ø) und ± 0,3% Abweichung bei Verwendung einer 18cm Spule erreicht werden. Dieser außerordentlich kleine Wert ist jedoch nur dadurch konstant gewährleistet, daß der Capstanmotor zwar elastisch , aber schlupffrei an die Capstanwelle gekoppelt ist. Er wird faktisch nur noch vom Schlupf des Bandes zwischen Capstanwelle und Andruckrolle bestimmt.

Der ungünstigere Wert der Langzeitkonstanz für die kleinere Spule ist darin zu suchen, daß bei ihr das maximale Durchmesserverhältnis 1 : 3 beträgt, während es bei einer 25cm Spule nur einen Wert von 1 : 2,5, und bei einer 10,5" Spule sogar nur 1 : 2,4 aufweist.

Durch konstruktive Maßnahmen des Motorherstellers, der Firma Papst in St. Georgen, konnte die bei Synchronmotoren gefürchtete Pendelschwingung des Rotors vollständig eliminiert werden, so daß die schon bei früheren REVOX-Geräten angegebene minimale Tonhöhenschwankung von ± 0,1% auch für das Modell G36 garantiert werden kann. Der Lagerbügel des Außenläufer-Capstanmotors ist durch ein Gußgehäuse ersetzt worden, so daß sich nicht nur verbesserte Lagereigenschaften ergeben, sondern auch das Störfeld des Motors verringert wird.

Ein weiterer Vorteil des Synchronmotors ist das, durch sein Arbeitsprinzip bedingte, absolut genaue Verhältnis 1 : 2 der beiden Bandgeschwindigkeiten. Dadurch ergeben sich für den Amateur neue Möglichkeiten auf dem Gebiet der Trickaufnahmen, während bei dem Gerät bei wissenschaftlich-technischer Anwendung exakte Frequenzteilungen und Verdoppelungen durchgeführt werden können.

Eines der schwierigsten Probleme bei der Übertragung stereophoner Schallereignisse stellt die Konstanthaltung der Phasenbeziehung zwischen den beiden Kanälen dar. Die genaue Untersuchung der speziell bei einem Stereo-Tonbandlaufwerk auftretenden Effekt ergab, daß die für höchste Ansprüche zu fordernde Konstanz nur mit einer stabilen Gußkonstruktion für die den Bandlauf bestimmten Teile zu erzielen ist.

Nun stellt aber eine schwere Gußplatine, wie sie bei Studiogeräten üblich ist, eine im wahrsten Sinne des Wortes "untragbare" Belastung für ein transportables Amateurgerät dar, dessen Gewicht wegen des 3-Motoren-Prinzips und der geforderten Präzision ohnehin schon an der oberen Grenze für diese Geräteklasse liegt.

Die Lösung des Problems im REVOX G36 besteht in einer Gußkonstruktion, die den Capstanmotor, die Andruckmechanik und die Köpfe mit Bandführungselementen trägt. Diese Baueinheit ist im bewährten tiefgezogenen Laufwerkchassis des REVOX befestigt und gewährleistet die absolute Konstanz des justierten Bandlaufes.

Abschließend seien noch einige weitere Konstruktionsdetails des neuen Gerätes erwähnt:

Die Bedienungsknöpfe wurden, um eine bequemere Handhabung und eine leichtere Kontrolle des eingestellten Betriebszustandes zu erzielen, neu gestaltet. Ferner erhielten die Kathodenfolgeausgänge der Wiedergabeverstärker je eine weitere direkte Ausgangsbuchse, so daß die Bandaufzeichnung unabhängig von der Stellung des Eingangsschalters für den eingebauten Kontrollverstärker wahlweise stereophonisch oder monaural über einen angeschalteten Verstärker abgehört werden kann.

Diese Verbesserungen zeigen, daß man wie bisher, beim REVOX G36 nicht nur den großen Problemen, sondern auch geringfügigen Details die volle Aufmerksamkeit geschenkt hat.

(1) Kühne, F. Revox F-36, - ein halbkommerzielles Tonbandgerät,
FUNKSCHAU Jg 35 (1963) H. 13, S 379
(2) Hirsch F. Revox F-36 - ein semiprofessionelles Stereo-Tonbandgerät,
FUNKTECHNIK Jg 18, H 8, S 248 - 250
(3) Bäder K.O. VU-Meter zur Aussteuerungskontrolle von Tonbandgeräten
FUNKTECHNIK Jg 17, (1962) H 1, S 21 - 23

 

 

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Technischer Steckbrief, ca 1963/1964, von der damaligen offziellen Revox-Vertretung
Reimer J. Grothusen, Wien 13, Erzbischofg. 53 / Salzburg, Törringstr. 9c, Österreich.
Mit Dank an Franz Munch in Wien, für das Dokument.


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